Donnerstag, 6. Jänner 2005

Listenwahnsinn

Eigentlich wäre das ja schon seit Tagen nötig gewesen, doch ich in meinem Feiertagsmadentum habs wieder einmal verschlafen. Ich wollte eigentlich schon seit langem meine 5 Lieblings-T-Shirt-Aufschriften (ja, Herr Zwiebelfisch 3 Bindestriche - und ich bin stolz darauf) in die Welt entlassen. Ich bin aber für/auf jede weitere Liste dankbar und gespannt. (eine gute hatten wir ja schon. Danke, Assotsiationsklimbim)

Top 5-T-Shirt-Sprüche:
  • "Diskursivität rockt (vorne) "Selbstreferenz auch" (hinten)
  • "Du bist schuld" (wahlweise mit der Ergänzung: "...an meinem Tod")
  • "Bis einer heult"
  • "Gefühle = Schwäche"
  • "Du siehst auch nicht besser aus"

Wahlerklärungen

Für alle hoffnungsfrohen Geister, die ihre rechte Hand darauf verwettet hätten, dass Bush nicht wiedergewählt werden würde: Seht euch diese Perversion an, addiert das Fix und FOXi-Network dazu und dann erzählt mir noch jemand, dass diesen Menschen zu helfen wäre. Nein. Kerry hatte nie eine Chance.

Mittwoch, 5. Jänner 2005

Geh doch nach Berlin...

Heute endlich, nach langem Kampf, "Neue Vahr Süd" von Sven Regener fertig gelesen. Langer Kampf soll ja nicht heißen, dass es nicht Spaß gemacht hätte, doch 57? Seiten sind für einen langsamen Leser wie mich eine Zumutung - man weiß es gäbe Wichtigeres, aber jetzt hat man schon angefangen. Trotzdem: Dass das Prequel (pfui, hässliches Wort) des ebenso amüsanten, wie erfolgreichen Wende-Romans "Herr Lehmann", seinem Vorgänger nicht das Wasser reichen kann, war schon nach den ersten hundert Seiten klar. Regener entpuppt sich zwar als durchaus talentierter Arrangeur, doch sein Blick auf die Jugend des Herrn Lehmann gerät eher zu einer Vorlage für eine Vorabendserie a la "Berlin Berlin" - Nur eben in Bremen. Immerhin, und das ist ja schon was, wird aber wenigsten eine fesselnde Serie draus. Regener stellt sein Figurenensemle sehr ansprechend in seinem Kosmos von Bremer Kneipen und Substandardwohnungen auf, kleistert das entstandene Handlungsgerüst mit flockigem Plauderton zu, so dass der Leser schon bald heiter grinsend im Matsch herumspielt. So entsteht zwar ein hochwertig kurzweiliges Unterhaltungsbuch, aber nur bedingt Tiefgang. Die Mauer kann eben nicht zwei Mal fallen.

Dienstag, 4. Jänner 2005

Letzte Chance, vorbei

Habe mich gestern wieder einmal (ja, die Weihnachtszeit, Zeit der Traditionen) auf ein Christoph und Lollo-Konzert begeben. Das wäre dann glaube ich das sechste Mal, dass ich mir die Schispringerlieder gebe und nicht die Vier-Chancen-Tournee, aber es ist ja viel schöner, in der Wärme Lieder über die Depressionen anderer zu hören, als vor einer Schanze in der Kälte selber traurig zu sein. Bestimmte Dinge fielen diesmal auf: Erstens, die beiden Herren sind immer besser vorbereitet, Christoph musste diesmal nur einmal einen Spickzettel zu Hilfe nehmen und das angekündigt, nicht wie sonst einfach unter dem Lied. Zweitens, und das war das wirklich Schöne an dem Abend: Es gibt immer mehr Nicht-Schispringer-Lieder. Grandios vor allem "Ich verachte die Menschen im Fernsehen" sowie eine Coverversion von Gloria Gaynors "I will survive" - auf Wienerisch. Das hieß dann "I hau di zamm" oder so ähnlich.
Anschließend ließ ich mich von J. noch in einen Gruftraum entführen. Dort durfte ich wieder einmal erleben, dass a) mittelmäßige DJs gern laut aufdrehen um mehr Wirkung zu erzielen (es hilft nichts, gebt es auf) und b) T-Shirt-Aufschriften manchmal in einem Satz die ganze Welt erklären können. In diesem Fall stand "Bis einer heult" drauf. Nagel mit Kopf - letzterer getroffen.

Montag, 3. Jänner 2005

Technik und Realitätsbewältigung

Jedes Mal wieder tragisch, wie es endet, wenn man "nur auf ein Bier" gehen will. Auf einmal ist es fünf Uhr früh und man findet sich in melancholischen Gesprächen über den Zustand des eigenen Freundeskreises wieder. Dass alle so oberflächlich sind. Dass man es nicht schafft, zu sich selbst zu finden und, dass man immer versucht, für jeden Freund und Bekannten ein anderes Bild von sich selbst zu präsentieren und aufrecht zu erhalten. So etwas kann nicht gut gehen. Schmerzhaft, die Erkenntnis. Jedes Mal. Vielleicht sollten das mein Neujahrsvorsatz sein - ein Photoshop-Befehl: Sichtbare auf eine Ebene reduzieren.

Schluss mit lustig

Wie ich es gestern mit A. lang und breit (ja, vor allem letzteres) diskutiert habe: Man darf sich nicht so anscheißen und nicht immer daran denken, was andere von einem halten könnten. Deswegen raus mit diesem Text. Auch wenns weh tut.
Download: tier (doc, 29 KB)

...

Damit die Semantik da nicht so alleine stehen muss. (Und damit niemand mehr "Da daliest man ja nix" nörgeln kann. Und weil überhaupt.)

Download drei geschichten von mir (doc, 44 KB)

Hätte ich jetzt schon wieder ganz anders gemacht, aber gut.

(Find ich übrigens ganz schniek, das als Download und nicht einfach den Text zu posten.)

Sonntag, 2. Jänner 2005

Konfrontationstherapie

Eigentlich war es ja so geplant, dass hier auch ein paar dilettantische Schreibversuche im Netz stehen sollten. Ich werd jetzt mal den Anfang machen und mir selbst die künstlerische Scheu aus den Knochen prügeln.
Download: semantik (doc, 22 KB)

Ich bin ein schlechter Mensch


Oder eben zumindest mein Videorekorder ist schlecht, oder Showview ist schuld, jedenfalls ich hab's nicht geschafft, es aufzunehmen. Es tut mir sehr leid. Es war ein Erlebnis. Es ist etwas, das viel größer ist, als wir begreifen können. Man muss den Irrsinn mal gesehen haben, wirklich. Alles andere ist kokette Lüge. Und ich beneide die, die live dabei waren.

Freitag, 31. Dezember 2004

Philosophenreferenz

Weil mein guter Freund M. mich gestern darauf gebracht hat und es ein schöner Aphorismus für das ausklingende Jahr ist:
"Nach Bright Eyes kann man keine Lovesongs mehr schreiben."
Traurig, könnte aber stimmen.

Ableger

Nachdem ich gerade wieder ein Ohr riskiert habe und mir ein paar Töne von Tilly and the Wall durch den Kopf habe gehen lassen, wollte ich ein paar Worte dazu verlieren. Tilly and the Wall sind wohl das, was Bösewichte wie die FM4-Dreckschleuder Martin Blumenau abschätzig einen "Bright Eyes-Ableger" nennen würden (hat er wirklich getan, allerdings in Bezug auf Simon Joyner - der schon Musik gemacht hat, als Conor Oberst noch mit den Mücken flog). In jedem Fall ist die Abschätzigkeit auf keinen Fall wirklich angebracht, denn was sind dann Bright Eyes? Dylan-Ableger? Welche Band kann sich den überhaupt auf die Fahnen heften, neu zu sein? Vielleicht Franz Ferdinand. (Das ich nicht lache) Aber gut, gebt dem Sänger was des Sängers ist und dem Kritiker was des Kritikers ist.
Um aber auf Tilly and the Wall zurückzukommen. Als ich die Mp3s zum ersten Mal flüchtig angehört hab , kam mir das Ganze etwas unausgegoren und dilettantisch vor,(sehr nobel übrigens: das gesamte Album ist auf der Labelseite zum Download bereit) beim zweiten Hinhören stellt sich dann aber doch kurzfristige Verzückung ein. Recht schmissiges LoFi-Geschrammel, mit viel Herz und Verzückung vorgetragen. Man sollte keine Vorurteile haben. Sondern offene Ohren.
Ach ja, und verliebt bin ich in diese Band allein wegen ihrer Website, die wahrscheinlich das Lollipop-Bunteste ist, was ich seit langem gesehen habe.

Donnerstag, 30. Dezember 2004

Weil das thematisch ja eigentlich mehr hierher paßt

Hier (neben anderem, älteren zum Thema) meine Reaktion auf das Versagen der deutschen Musikjournaille. Allfällige Diskussion dazu bitte hier im Commentbereich.

Mucker sind strukturelle Wirkungstrinker

Im naturgemäß (selbst für eingefleischte (ha!) Fans) sehr zu empfehlenden Erstling "Fleisch ist mein Gemüse" des großen Strunkers (wie Schamoni bei RoRoRo, dem heimlichen KiWi-Nachfolger) erwirbt sich Heinz Strunk Aufnahme bei und Respekt von der Muckerband Tiffanys durch ein Saxsolo zum Stück "Blue Suede Shoes" in der Version von Paul Kuhn (mir ante google weder Originalversion noch Interpret der deutschen Version geläufig, aber gut). Textprobe:

"Sie sind erstens sehr teuer, zweitens ganz neu, und drittens trägt so was kein anderer Boy ... blaue Wildlederschuh."

Paul "Paulchen" Kuhn also neben seinem bekannten Gassenhauer "Es gibt kein Bier auf Hawaii" auch ein früher Kritiker exzentrischen Fußkleids, wer hätte das gedacht.

Daneben lernt man in Fleisch ist mein Gemüse auch, dass der Mensch eben kein Beilagenesser ist, was oft als Erkenntnis eines ganzen Jahres ('91) hinhalten muss. Und dass Mucker eben strukturelle Wirkungstrinker sind. ("So saßen wir auf dem Sofa und tranken, sie wenig, ich viel, wie es sich gehört.") Das ist alles sehr traurig, und leider größtenteils wahr.

Sehr schön auch die Kapiteleinteilung in Jahre, '85-'97. Das bestätigt/widerlegt jede aus unnachvollziehbaren Gründen gegebene persönliche Jahrespräfrenz wunderbar. Wobei sich mein schon länger schwelender Verdacht erhärtet, dass zb '86 komplettes Drecksjahr, '87 wieder Glanz und Gloria, ab '88 nur mehr Elend (Stichwort: Flanellhemden).

Es sollte jedenfalls jeder Geburtsjahrgang von '65 bis '95 dieses Buch lesen bitte, dann wäre alles besser.

Mittwoch, 29. Dezember 2004

Trinkspiele

trinkschachHabe soeben dieses schöne Bild bekommen, das der langen Liste unnötiger Saufspiele wohl wieder ein neues hinzufügt. Auch wenn in diesem Fall die Spielregeln interessant wären: Muss der schlagende Spieler trinken oder der Andere? Ist das ganze fair? Kann man über die Prozentzahlen der beiden verwendeten Brände ein Handicap-System etablieren? Wie sieht der Spielverlauf aus? Fragen über Fragen. Ich werde wohl den Sender des Bildchens zu einer Partie herausfordern müssen, um Antworten zu finden.

Der Teufel kommt auch in deine Stadt

Für all jene, die mein Pseudonym auf Anhieb enträtselt haben: Es sei darauf hingewiesen, dass der wunderbare Herr Oberst mit seiner Band Bright Eyes einen Track für das Daniel Johnston-Tribute beigesteuert hat, welches im September erschienen ist.
Den Download gibts hier: Devil Town

und die Daniel Johnston Website findet man hier:
Daniel

Etymologie

ugg_boots4000Endlich habe ich herausgefunden, woher der Name Uggs eigentlich stammt: Die Australischen Surfer, denen wir diesen Trend verdanken, nannten die Stiefel angeblich "Ugly Boots" was schließlich zu "Uggs" verkürzt wurde. Vielleicht wäre uns diesen Sommer und Winter ohne diese Abbreviation einiges erspart geblieben.

Dienstag, 28. Dezember 2004

Don't hate the media/become the media

Das habe bitteschön nicht ich gefunden und ich will auch gar nicht wissen, wie die Person, die es gefunden hat, es gefunden hat:

what's up in ranggen.

Montag, 27. Dezember 2004

UGGs, who did it again?

Neuer Themenschwerpunkt. Ich glaube es wäre an der Zeit, dem überflüssigsten/schönsten Modetrend des scheidenden Jahres ein Denkmal zu setzen: Den Uggs, jenen unförmigen Fußwärmern, die (angeblich) frau über die Hosenbeine und mann unter selbigen zu tragen hat. Hiermit bitte ich um die schönsten Fotos von diesen Kinderquälprodukten. Danke.
Ps.: Schreibt man die Dinger Uggs oder OOgs?

Blog für alles

Gut, heute habe ich endlich ein bisschen Zeit mich und diesen Blog zu positionieren: Ich habe es gestern schon angesprochen, dass es schön wäre, sich an das Konzept der "Zeischrift für alles" anzulehnen. Das war offensichtlich (ich kenns nur über den geschätzten Herrn Kapielski) eine berliner Literaturzeitschrift, die jeden eingereichten Beitrag ohne redaktionelle Auswahl abgedruckt hat. Natürlich ist das Ding hoffnungslos gescheitert, da es nach einigen Ausgaben bereits die Dicke eines Telefonbuchs erreicht hatte. Dieses Schicksal dürfte diesem Blog mangels Bekanntheit wohl nicht bevorstehen, trotzdem würde ich mich über jeden freuen, der einen (kann zwar, muss aber nicht) künstlerischen Beitrag leisten will. Wäre ja schön alles Mögliche auf einem Haufen zu haben.

We are ugly but we have the music

Blog für (Lebens-)Kunst und andere Eigenwilligkeiten

The ones with the sorest throats:


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Malajube
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