Neues vom Großen Bruder
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Ich entwickle janur ungern Verschwörungstheorien, aber: bricht bei solchen Meldungen nur mir der Angstschweiß aus?
Ich entwickle ja
creekpeople - 13. Feb, 16:01 - Rubrik: Gesellschaftsverfehlungen
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assotsiationsklimbim - 14. Feb, 11:48
ich sehe das, wie du dir denken kannst, doch etwas anders.
wenn es möglich ist, alle texte überhaupt immer sofort lesen zu können (in ein paar jahren haben sie sicher bildschirme so weit, dass auch längere texte onscreen lesbar sind) ist das für mich rein arbeitstechnisch a.) als leser und b.) als textverfasser (dessen texte von allen gelesen werden können) erstmal eine gute sache. dass die kohle, die ich für meine textarbeit haben will / halt brauche, um sie machen zu können, irgendwoher kommen muss, ist dann das damit einher gehende problem, das sich aber nicht einfach wegfürchten lässt, früher oder später wird es unsere branche halt auch erwischen (siehe musikindustrie etc.) und da halte ich es tendenziell für a.) vernünftiger, weil eh unausweichlich und b.) meiner wesensart von haus aus entsprechender, wenn modelle ausbaldowert werden, die das für papier entwickelte urheberrecht grundsätzlich in die richtung verschieben: alle information/texte/geistiges eigentum frei, der so kollektiv generierte mehrwert wird genützt um die leute, die ihn generieren, durchzufüttern. wie das gehen soll (kulturflatrate, googlestipendium, you name it), weiß ich auch nicht, aber das muss ich allein auch gar nicht wissen.
anders gesagt: dass ein ja auch nicht grade der nikolaus seiendes einzelunternehmen wie google sich da ganz schön arsch benimmt, stimmt eh, aber es ist nicht wirklich die schuld von google, dass wir a.) das falsche (auf privateigentum basierende) gesellschaftssystem und b.) den digitalen klimawandel ((c) lotman) haben.
wenn es möglich ist, alle texte überhaupt immer sofort lesen zu können (in ein paar jahren haben sie sicher bildschirme so weit, dass auch längere texte onscreen lesbar sind) ist das für mich rein arbeitstechnisch a.) als leser und b.) als textverfasser (dessen texte von allen gelesen werden können) erstmal eine gute sache. dass die kohle, die ich für meine textarbeit haben will / halt brauche, um sie machen zu können, irgendwoher kommen muss, ist dann das damit einher gehende problem, das sich aber nicht einfach wegfürchten lässt, früher oder später wird es unsere branche halt auch erwischen (siehe musikindustrie etc.) und da halte ich es tendenziell für a.) vernünftiger, weil eh unausweichlich und b.) meiner wesensart von haus aus entsprechender, wenn modelle ausbaldowert werden, die das für papier entwickelte urheberrecht grundsätzlich in die richtung verschieben: alle information/texte/geistiges eigentum frei, der so kollektiv generierte mehrwert wird genützt um die leute, die ihn generieren, durchzufüttern. wie das gehen soll (kulturflatrate, googlestipendium, you name it), weiß ich auch nicht, aber das muss ich allein auch gar nicht wissen.
anders gesagt: dass ein ja auch nicht grade der nikolaus seiendes einzelunternehmen wie google sich da ganz schön arsch benimmt, stimmt eh, aber es ist nicht wirklich die schuld von google, dass wir a.) das falsche (auf privateigentum basierende) gesellschaftssystem und b.) den digitalen klimawandel ((c) lotman) haben.
creekpeople - 14. Feb, 18:41
Aber es ist die Schuld von Google, seine Monopolstellung "totalitär" einzusetzen. D.h. es weitet sein mediales Prinzip, nennen wir es " die Suche" (Stichwort: Google-Romantik), auf den Print-Bereich aus, usurpiert diesen und kann auf Ggrund seiner Vormachtstellung nicht daran gehindert werden. Bei dem ganzen Problem ist auch nicht entscheidend, ob wir ein falsches System haben (ehrlich gesagt, glaube ich, dass Gesellschaften nur "falscher" werden können, aber das nur nebenbei) sondern es geht um die Tendenz Googles, sich auf alle Lebensbereiche auszubreiten und dadurch wieder ein neues, falsches System zu erschaffen. Und es ist genau diese Tendenz, die auch dein Argument entfremdet: Es kann noch so schön sein, Texte immer abrufbar zu haben, aber wenn es gleichzeitig bedeutet, dass ich ein Datenmonopol hinnehmen soll, dann sterbe ich lieber dumm inmitten einer unüberschaubaren Bibliothek aus Papier.
assotsiationsklimbim - 19. Feb, 11:46
um den eingeschlafenen thread hier auch noch irgendwie gerader zu biegen: etwas weniger selbstherrlich formulierend hätte ich auch einfach zugeben können, du hast eh recht, was google betrifft, aber ich habe das in einem weiteren kontext betrachtet und aus meinem dir ja so sattsam bekannten wie von dir nicht geteilten naiven glauben an die möglichkeit besserer gesellschaften szenarien angedacht, die positives aus der ganzen entwicklung ziehen können. wie auch immer. interessante zusatzlektüre übrigens: artikel dazu in der zeit (eher relativierend aus der sicht der google-party).
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