nicht schlechter, aber älter. davor und immer noch sehr: jazz, auch immer gut: dokufilme, kabarett (teilweise) und alles etwas in 68er-charme (junge wilde, anfang fünfzig - das war jetzt böse, aber hat schon ein eher älteres publikum). slams gab's schon. seit einem jahr: mehr jüngere musik (v.a. auch aus ö), mehr literatur, mir kommt vor, auch mehr koops und mehr kabarett (auch junges, z.b. stipsits), bei literatur: man sehe sich nur mal die illustre runde dieses herbstes an: marlene streeruwitz, monika helfer & franzobel (ein denkwürdiger abend, wenn man mich fragt), gert jonke, christoph ransmayr, und am 27.1. der bierstindl-klassiker: literatur & gespräch - robert schindel, michael köhlmeier & robert menasse - ist sicher auf renks mist gewachsen. ist jetzt alles nur mein persönlicher eindruck, aber ich war in diesem jahr jedenfalls öfter im spielboden als in allen jahren davor zusammen, auch wenn man gelegentlich halt die jüngste war. er hat schon gut getan, finde ich.

jetzt gar nichts gegen den verehrungswürdigen herrn r. oder eine/n der genannten autor/innen, aber insgesamt klingt das alles auch schon sehr alt für meine begriffe, zumindest alles sehr angekommen und gegessen, von innovation oder wirklich interessantem neuen heißen scheiß jedenfalls weit entfernt. das nur als inkompetenter einwurf von außen (aber bitte, meine maßstäbe von spannender kultur muss auch nicht jede/r teilen können und soll auch gar nicht). schade ist das jedenfalls, weil die poolbar ja auch unter beginnenden generations-gap-problemen zu leiden beginnt und das sohm ist anscheinend soundso seit jahren scheintot (sagte man mir, kenns nicht selber), dann ist im ländle bald gar nichts mehr, was man nach außen wahrnimmt. dieser milchkaffeescheiß rauchclub vielleicht noch, aber das, naja.

das ist sicher richtig, was du da sagst, aber für vorarlberg ist das schon recht viel literatur gewesen, das kannst du mir glauben, und in dieser hinsicht natürlich gut. war auch russendisko (die aber wohl auch überall ist); soll heißen, über renk hat v. auf das niveau von anderen bundesländern in diesem bereich aufgeschlossen, von innovation sag ich ja gar nichts. insgesamt ist das kulturelle angebot von v. gar nicht so schlecht, es gibt vieles und für alle was dabei. aber halt schon noch viel "hochkultur" und "volkskultur".
das mit dem generationen-gap, der sich so langsam bemerkbar macht, ist sehr richtig beobachtet. sohm würde ich auch so beurteilen, poolbar teilweise, kino rankweil sicher auch, rauch weiß ich nicht, aber was man in der hinsicht nicht vergessen sollte: szene lustenau. noch jung und knackig und feines programm und einmal im jahr openair (da schon gelegentlich mainstreamig, muss aber halt auch viele leute bringen). heißt aber auch: geniale konzerte vor gerade mal fünfzig leuten. ist dann halt mehr minderheitenprogramm. und immer auch bisschen schwierig mit förderungen. literaturschiene haben wir keine, wäre mal eine überlegung wert. bin da jedenfalls eine der älteren. man muss schwer dafür schuften, wenn man jüngere leute haben will und sich dauernd verändern. ist eine initiative einmal mit ihren mitgliedern älter geworden, ist es aus. die verschlafen das halt alle. (und irgendwann wollen die dann das ruder auch gar nicht mehr aus der hand geben)
p.s.: und sorry, dass ich gestern nicht da war. wollte, aber bisschen krank. hoffe, du hast nicht ein kiloschweres buch mitschleppen müssen. spätestens dann am 19.1. merci.
oh, und was mir grade einfällt: das bregenzer theater kosmos hat auch eine junge literatur aus v.-schiene; lesungen, aber auch schon mal aufführung eines stücks des 20-jährigen max lang. also falls mal wer was im dramatischen fach schreibt ... aufführungen generell sehr empfehlenswert, fast alles ur- oder öst. erstaufführungen.

@das kulturelle angebot von v.: kann ich jetzt nicht beurteilen und lass es mal unhinterfragt so stehen, klingt alles in allem eh sehr annehmbar.

@die verschlafen das halt alle: kann ich in dieser apodiktik nicht zustimmen. stimmt zwar schon, 99% der menschen werden halt irgendwann träge und bleiben irgendwo hängen, aber das bedeutet nicht, dass es allgemeines gesetz ist, dass man irgendwann nicht mehr wissen kann, was die interessanten und guten sachen sind oder irgendwelche blöden lebensumstände zwangläufig dazu führen müßten, dass man die wichtigen dinge nicht mehr mitkriegt. ist ja wie sonst auch, wo 99% der leute eben auch langweilige und blöde musik und sachen mögen, das hat mit sog. alter bitte aber schon überhaupt gar nichts zu tun. dh natürlich nicht, dass ich sesselkleberei das wort reden will, eben daran erkennt man ja oke leute, dass sie kontinuierlich diskontinuierlich sind und eben immer wo oder wer anders. eine gewisse amtsmüdigkeit sollte man bei jedem beginn einer tätigkeit schon mitbringen.

@nicht dabei: gute besserung, wenn noch von nöten. die schlepperei hielt sich in grenzen und ist kein problem.