Dienstag, 18. April 2006

...

Was haben Sie gelesen, wenn Sie sich nach der Lektüre eines Buches fragen: "Musste das jetzt wirklich sein"?
Thomas Mann - Der Zauberberg.
Aber es musste eben sein.

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https://creekpeople.twoday.net/stories/1838471/modTrackback

creekpeople - 18. Apr, 07:36

Trotzdem sollte man sich mehr Zeit für andere Bücher nehmen, z.B. für
Apprendre à finir (Mauvignier)
oder auch
As I lay dying (Faulkner)
Das ist beides ebenso atemberaubend - allerdings nicht auf Grund des Umfangs...

assotsiationsklimbim - 18. Apr, 09:37

der ist aber nun auch wirklich gut.
creekpeople - 18. Apr, 12:24

Wer jetzt? Mann? (Dabei dachte ich immer, du hattest auf Seite 300 aufgegeben)
Ja, eh, halt einigermaszen altbacken und meiner Meinung nach etwas lieblos/ubersturzt im Abschluss. Und dann bleibt auszerdem immer dieses Bukowsky-Zitat im Hinterkopf, als Celine in einem Bucherladen den Zauberberg in der Hand hat und sagt: "This man has a problem, he considers boredom an art."
Bukowsky hatte sich wohl auch fur Faulkner entschieden.
assotsiationsklimbim - 19. Apr, 09:25

nee alles durch, wundert mich ja selbst. "altbacken" finde ich nicht, eher neubacken für die zeit, also praktisch eh schon fast gegenwartsliteratur. der schluss war zuerst da, ist also nicht überstürzt. meinem bescheidenen dafürhalten nach einer der besten schlüsse überhaupt, denn so isses ja: erst lang nix dann doud. boredom ist dann natürlich art, da bin ich selbstverständlich auf der seite der versponnenen spätromantischen kunstfutzis. ansonsten ist es doch kein entweder/oder-ding, und das projekt alle Art kaputtzuhauen kann auch durch umarmung und damit unschädlichmachung des ganzen alten scheißes realisiert werden.
taratorka - 18. Apr, 11:52

wenn das so weitergeht, werd ich bald die einzige sein, die den schinken noch nicht gelesen hat ...

gnomas - 18. Apr, 14:44

Ich denke, man kann Zauberberg in die Bibliothek der ungelesenen Buecher stellen, neben den Mann ohne Eigenschaften, Ulysses etc. Wundert mich, dass es in diesen Kreisen noch philisterhaftes Bildungsstreben gibt, und schlechtes Gewissen, wenn ungelesene Buecher einen mahnend ansehen.
Dann doch besser zu Katz und Maus von G.Grass greifen. Gefaellt mir besser als Blechtrommel, und die ist ja auch welt. Irving haelt Grass fuer den besten lebenden Schriftsteller, und die beiden erwaehnten werke hinterlassen ihre spuren iin Owen Meany, ausserdem der Vietnamkrieg. Prima Buecher, allesamt.

assotsiationsklimbim - 19. Apr, 09:30

wer auf der einen seite dylan propagiert, hat sich auf der anderen mit begriffen wie philisterhaftes bildungsstreben schon einmal a priori stark zurückzunehmen. warum wir grundsätzlich alles gelesen haben müssen, habe ich an anderer stelle schon ausführlicher argumentiert. zudem halte ich es für in literaturstudierendenkreisen, die diese hier auch irgendwie sind, für nicht ganz abwegig, auch weltliteratur mal anzutippen. zum weiten feld grass/irving sag ich jetzt mal lieber gar nichts. im übrigen (betreffs projekt zerstörung aller Kunst) sei auf meinen obigen comment in antwort auf herrn creekpeople verwiesen.
driftwood - 19. Apr, 10:21

Warum "Der Mann ohne Eigenschaften" scheinbar so selten gelesen wird, konnte ich nie verstehen, immerhin ist er durch die kurzen Kapitel und den humorvollen Stil keineswegs schwer verdaulich (also, zumindest der erste Teil. Den zweiten kenne ich nicht).

Und die Lektüre des Zauberbers fand ich ebenfalls angenehm: ich mag Bücher, in denen wenig passiert.
gnomas - 23. Apr, 19:40

"wo wenig passiert" kann natuerlich einiges, das beruhigt, ist meditativ und ein schoener gegenpol zur allgegenwaertigen reizueberflutung. man sollte zu diesem behufe mehr franzoesische filme sehen, wo einstellungen 10 sec lang sind. Originalton oder so ist wurscht, weil da in der regel eh fast nix gesprochen wird. ich empfehle "le fils".
asso. hat mich freilich ertappt, er hat mich aufgemacht, wie einen koffer (wie es so schoen heisst), aber da ist ja auch kein system hinter meinem gut/schlecht-heissen, sondern die entscheidung ist im bauch oder noch tiefer angesiedelt.

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