Anti-pop
« Au milieu de l’imprégnation alcoolique, juste avant l’abrutissement, on traverse parfois des instants de lucidité aiguë » (Michel Houellebecq - Plateforme, p.233)
Oft sind die größten Trinker die wachsten Geister. Diesen Grundsatz nimmt sich auch Matt Elliott zu Herzen, blickt tief in Glas Absinth, um in den grünen Dämpfen seinen Blick auf die Welt zu schärfen. Eine Welt, die den Alkoholkonsum durch ihre überbordende Tristesse offensichtlich nicht nur herausfordert, sondern bedingt.
Die Stimmung vor dem endgültigen Untergang, "[l']instant[ ] de lucidité aiguë", die Passage zwischen verschiedenen Stufen des Daseins wird so tatsächlich zum bestimmenden Thema des Albums. Elliott behandelt in seinen Songs Themen von epischer Breite (von der Gewalttätigkeit des Menschen bis hin zur Vergänglichkeit desselben), sträubt sich allerdings dagegen, sich mit einfachen 4-Minuten-Popsongs zufrieden zu geben. Stattdessen versetzt er seine (durchaus eingängigen) Melodiebögen in eine Sphäre des verlängerten Fade-Outs. Zentrale Songs wie etwa "the Kursk" breiten sich daher gerne einmal über die 10-Minutengrenze aus. "The water is rising / and slowly we're dying / we won't see the light again" klagen geisterhafte Männerchoräle über einer sparsamen Instrumentierung. Selbst die langsam gezupfte Gitarre scheint sich bei jedem Anschlag zu zieren, verleiht jedem Ton Bedeutung. Eine Sound-Architektur, die gleichzeitig verhindert, dass das Album an Spannkraft einbüßt. Elliott platziert sich dort, wo ein "herkömmlicher" Popsong ausklingt: Am Höhepunkt seiner Wirkung und schafft es, diese Wirkung auch zu halten indem die Grundthemen ständig minimal modifiziert werden. Der Hörer bleibt dadurch gefordert und beeindruckt.
Fazit: Das Resort empfiehlt eindringlich dieses Album. Ein Album aus einem Guss, das sich gegen einen oberflächlichen Konsum sträubt - Hochprozentiges bleibt eben nicht ohne Wirkung.
Oft sind die größten Trinker die wachsten Geister. Diesen Grundsatz nimmt sich auch Matt Elliott zu Herzen, blickt tief in Glas Absinth, um in den grünen Dämpfen seinen Blick auf die Welt zu schärfen. Eine Welt, die den Alkoholkonsum durch ihre überbordende Tristesse offensichtlich nicht nur herausfordert, sondern bedingt.
Die Stimmung vor dem endgültigen Untergang, "[l']instant[ ] de lucidité aiguë", die Passage zwischen verschiedenen Stufen des Daseins wird so tatsächlich zum bestimmenden Thema des Albums. Elliott behandelt in seinen Songs Themen von epischer Breite (von der Gewalttätigkeit des Menschen bis hin zur Vergänglichkeit desselben), sträubt sich allerdings dagegen, sich mit einfachen 4-Minuten-Popsongs zufrieden zu geben. Stattdessen versetzt er seine (durchaus eingängigen) Melodiebögen in eine Sphäre des verlängerten Fade-Outs. Zentrale Songs wie etwa "the Kursk" breiten sich daher gerne einmal über die 10-Minutengrenze aus. "The water is rising / and slowly we're dying / we won't see the light again" klagen geisterhafte Männerchoräle über einer sparsamen Instrumentierung. Selbst die langsam gezupfte Gitarre scheint sich bei jedem Anschlag zu zieren, verleiht jedem Ton Bedeutung. Eine Sound-Architektur, die gleichzeitig verhindert, dass das Album an Spannkraft einbüßt. Elliott platziert sich dort, wo ein "herkömmlicher" Popsong ausklingt: Am Höhepunkt seiner Wirkung und schafft es, diese Wirkung auch zu halten indem die Grundthemen ständig minimal modifiziert werden. Der Hörer bleibt dadurch gefordert und beeindruckt.
Fazit: Das Resort empfiehlt eindringlich dieses Album. Ein Album aus einem Guss, das sich gegen einen oberflächlichen Konsum sträubt - Hochprozentiges bleibt eben nicht ohne Wirkung.
creekpeople - 23. Jän, 15:29 - Rubrik: ...we have the music
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