feel more like a stranger each time you come home

Samstag, 16. September 2006

What's it going to be, eh?

Komisch, wenn man jedes mal das Feld für den neuen Beitrag aufmacht, um nach einer getippten Zeile alles wieder zu löschen. Wahrscheinlich müssen sich die Dinge hier ändern. Wahrscheinlich muss das Resort radikal umgestaltet werden, um mich weiter bei der Stange zu halten. Sämtliche Hinweise auf die Vita des Besitzers müssen verschwinden und durch kompakte, allgemein taugliche Sidebarmodule ersetzt werden. Denn was mich an Blogs stört ist ja genau dies: Die subjektive Färbung, die Kapitulation der Objektivität vor dem Fehlen jeglicher höheren Kontrolle. (Was auch der Grund ist, warum ich hier ja schon einmal für die Einhaltung der Rechtschreibung plädiert habe - man kann nicht immer alles so tun wie man will, aber gut) Trotzdem sollte das Resort offen bleiben. Daher also die brennende Frage. Wie stellen Sie sich als geneigter Leser bzw. Contributor den Fortbestand dieser überflüssigen Webpostille vor? Oder anders gesagt: Wie könnte ein Blog aussehen, der sich von anderen abhebt und trotzdem seine imanenten Vorteile nicht verleugnet? Oder noch kürzer: Was tun?
Schreiben Sie mal, und ich sehe dann weiter.

Dienstag, 11. April 2006

36. rauriser literaturtage (29.3. - 2.4.2006)

my own private rauris flickr photodiary

Sonntag, 23. Oktober 2005

5h30, gleiches Ambiente

Bist du auch so froh, A zu hören und nicht b.
Du magst c lieber, und außerdem schade, dass wir hir in d sind, und nicht im e, obwohl im f wäre es noch besser. Aber immerhin, haben sie hier g, das hilft. Erinnerst du dich noch an h, der sah das genauso, obwohl er aus i kam, da sind sie ja ein bischen anders - aber wie ist das eigentlich für dich, hier in j? Nicht so wie in k? Erzähl, ich war noch nie dort. Ist es so wie in m, oder eher wie in n, so o und gleichzeitig so p und so q, die ganzen r, die u, die v, die w, ich verstehe, da kommt man sich gleich so x vor, da hilft kein y. Fühlst du dich auch so?
Ja, irgendwie so wortreich unerfüllt.

Montag, 29. August 2005

Ausbildung zum Ausländer pt.1

Das kann man dann mal schon lernen, während man im Auto sitzt. Gottseidank hab ich auf der Fahrt einen Musikjournalisten dabei, der kann mir das vorsingen. In diesem Sinne: Adieu cher resort. A bientôt.

Montag, 22. August 2005

menschen machen fotos gegenseitig

melt05 rückschau lohnt.

Dienstag, 16. August 2005

Die Öbb dein Freund und Helfer

-Ich mache da so ein Auslandsjahr in Frankreich und wollt fragen, ob ich da im Zug ein Fahrrad mit runter nehmen kann.
- najo
- kann man das vielleicht aufgeben, oder so.
- jo, aufgeben kennens' scho. Koscht halt dreiszg Euro
- Naja
- Wohin no amol?
- Aix-en-Provence. Da bei Marseille
- Wie schreibt ma denn des überhaupt?
- Aiixbindestricheenbindestrichpeerovauencee
- Ja schau ma mal.
- Sind das dann alles Regionalzüge?
- ja, andersch gehts net.
... hm...
pah. 25 Stund. Na, des Radl magsch dahoam lassen.

Montag, 18. Juli 2005

Fast wie im Sommer, damals

Wenn ich dich zwei Fragen fragen würde
wär das
woher kommst du?
wohin gehst du?

klee - Fr. 2300

Spätestens nach der fünften Stunde fragt man sich, welcher Teufel einen geritten hat. Und es ist nicht nur die fünfte Stunde, sondern vor allem der Gedanke an die nächsten vier Stunden, die einen zweifeln lassen. Zweifeln, ob es wirklich die beste Idee waren, sich in einen alten Blechhaufen zu setzen, um in den alten Osten zu fahren, dorthin, wo man die Berliner Luft schon riechen kann und wo die Städte einem nur als Ausfahrten auf der Autobahn erscheinen. Der Sinn solcher Exkursionen ist also nicht nur Außenstehenden oft schwer klar zu machen.
An sich weiß man ja darüber hinaus was man bekommen wird. Stundenlange Kämpfe um einen guten Platz, Zwangsbeschallung am Campingplatz, wenig bis keine Ernährung, Ersatzernährung über Bier und Kaffee. Und wenn sich dazwischen kurze Momente der Klarheit einfinden, dringen auch kurze Musikfetzen ins Unterbewusstsein. Was zurückbleibt, ist dieses müde Gefühl der völligen Erschöpfung, gemischt mit dem Gefühl wieder einmal von allen anderen Festivalbesuchern um das betrogen worden zu sein, das man eigentlich suchte: Die Band die einem am Herzen liegt, den Platz in der ersten Reihe und überhaupt: Die Ewigkeit in einem Tag, bitte.
Das Melt! hat sich jetzt zwar nicht in die Reihe der absolut stereotypen Festivals eingeordnet, bot aber doch seine Momente der Ernüchterung. Einerseits dieses unbefriedigte Gefühl, das sich beim Genuss der meisten anwesenden Gitarrenbands einstellte: Austauschbarkeit is a way of making money. Da gab es nur wenige Bands die wirklich aus diesem Sumpf herauslugten, um ordentlich in den Schlamm zu hauen. Robocop Kraus müsste man in diesem Zusammenhang auf jeden Fall nennen, alles andere könnte aber genau so gut unter den Tisch fallen. Bloc Party etwa, die offensichtlich die No Angels der Indie-Pop Branche werden wollen.
Festivals rühren einen vorherrschenden Geschmack zu einer Größe auf, die nicht mehr essbar ist. Es herrscht Reizüberflutung, die alles einebnet. Und so hindern Festivals oft die ganz großen Gefühle daran, sich wirklich auszubreiten. Aber noch einmal zurück. Warum war man den eigentlich hingefahren? Hat das Festival auch Bright Eyes vernichtet? Ja und nein. Vernichtet worden sind Bright Eyes von einem Hype der seinesgleichen sucht. Und als ein betrunkener Conor Oberst zur Ouverture seiner Band die Bühne betritt, denkt man sich schon bald vor allem eines: Da habt ihr den Salat, ihr Musikjournalisten dieser Welt. Da habt ihr ihn hingeschrieben. Und da steht er jetzt. Schrammelt sich, wie Joe Cocker in seiner schlimmsten Phase, wild mit den Armen rotierend durch die Songs von "Digital Ash in a Digital Urn". Man wurde das Gefühl (gut, man hatte es auch damals in Wien bereits), dass einem Bright Eyes gestohlen worden sind. Dass der unglaubliche Grad an Öffentlichkeit diesen Jungen aus Omaha daran hindert, einem sein Herz so entgegenzuschleudern, dass man es auffangen könnte. Der Funke wollte und wollte nicht überspringen. Und hätte Conor Oberst nicht dieses "little secret, that I am also a folk singer", hätte man das Konzert schon fast für verloren erklärt. Dann aber "first day of my life" und "I believe in symmetry". Und da war es doch, dieses Gefühl wegen dem man die Musik dieses Menschen lieben gelernt hat - Das Gefühl ist doch noch da, irgendwo in einem drin. Es schläft aber tief.
Bright Eyes sind so geworden, wie Festivals immer schon waren. Zu groß. Und vielleicht liegt es daran, dass man, spätestens nach Stunde fünf (diesmal auf der Rückfahrt), diesen großen Klos im Magen hatte. Ein Gefühl, als hätte man gerade einen guten Freund verloren, dort oben, im Schatten der Bagger.

Mittwoch, 13. Juli 2005

Festen 2005 revisited

96 Jahre musstest du werden, damit ich dir sage das ich dich liebe, und jetzt kannst du mich nicht mehr hören. - Die versprengte Familie - Erbschaftsstreitereien, wie immer - Aber wenn der älteste Kaufmann Österreichs Geburtstag hat, muss man an den Tisch, da hilft nichts - "Der Eber ist oft missgestimmt,
weil seine Kinder Ferkel sind :
nicht nur die Frau, die Sau alleine -
auch die Verwandtschaft : alles Schweine!", sagt der Onkel, den man ca. zum zweiten Mal sieht. "Worauf spielst du jetzt damit an?" "Das muss sich jeder selbst denken"... Aha - Der Wiener, der in die Familie (respektive: die Cousine) eindringt und sich irgendwie SO komisch über Okkervil River äußert ("na, wer singt denn da SO traurig") und trotzdem hat er ein nettes Kind verbrochen, menschlich ein Idiot, aber gute Gene - Zuegg, der Feinkostspezialist (und man dachte, die machen Säfte), bringt Brötchen - Die heiße Schlacht am kalten Buffet - noch zwei Mal schlafen gehen, einmal um 9, einmal um 11 - "Die im Hofgarten sind doch alles Wixer" - der Sensenmann sein im Garten, der Rasenmähermann ist man auch, danach Fußball mit Harry Potter-Motiv am Ball, da macht das Kicken gleich mehr Spaß, und gänzlich unironisch nach einem Tor high five - froh sein nach der Abfahrt, und trotzdem: Familienfest ohne Blutbad, fast ungewohnt

Sonntag, 3. Juli 2005

Fernsehen, Sonntag, 7h

Fernsehen für die Kriegsheimkehrer - die die sich ihre best Minds ihrer Generation in verrauchten Buden aus dem Hirn prügeln ließen. (Saufhitler und der Dj als Volksverhetzer) Rückkehr und dann: Kasperltheater. Verwirrung. Neue Stimmen. Das Fehlen des rauchigen Dagobert-Organs, das "Bussi-Bussi" und "Lallopeh plemplem" sagt. Das passt nicht mehr mit der Erinnerung zusammen, die man von damals hat. Wie auch: Der Kasperl-Habakuk dreckig an Krebs gestorben. Kein Thomas Brezina mehr, der danach die fast unkenntlich gezeichneten Bilder interpretiert. ("Ja schön, was uns die Silvia da geschickt hat!") Und was bleibt ist, dass man sich alt fühlt, weil einem Sätze einfallen wie: "Die Zeiten, sie kehren nie wieder."

Samstag, 25. Juni 2005

Gesterday - "Das Leben wird Nebel"

Eine Chronologie der Ereignisse, von Vorgestern an, nur um dem inneren Drang endlich Herr zu werden, der ständig verlangt: "Schreib es auf, sonst verdichtet es sich und klumpt." Daher: Durchblutungsförderung schriftlicher Art. Tag eins des Microlearning-Congress', wo man dank der Vermittlung eines bevorzugten Professors arbeiten durfte und "Medienluft schnupperte", die rauh um die Pannels zog. Und zwar (und bedauerlicherweise, dürfte es das sein, was mir wohl bleibend in Erinnerung bleiben wird) in Gestalt des Leiters der Research-Studios, einem gewissen Herrn Peter a. Bruck (ph.d. usw.) der entweder nur einen schlechten Humor hatte, oder ganz einfach sozial vollkommen unbegabt ist: Denn, beim Abschlusspannel die anwesenden Amerikaner am rechten Eck zu platzieren ("cause that's where they stand politically") und sie anschließend nicht mit einem (wie es alle bekamen) sondern mit zwei Eislutschern zu beschenken (ich hatte eigenlich so etwas wie Magnum white erwartet) war wirklich mehr als kokett. Dementsprechend unterließen auch drei Viertel des Publikums (wie Bruck gesagt hätte: "66 Percent are against you. HöHöHö") den Applaus. Das war aber dann eigentlich schon gestern. Dazwischen Fest der Studienrichtung, am Stadteigenen Fluss, wo man eigentlich lieber noch viel länger geblieben wäre. (Und dann gegen 2 Uhr nachts noch ein Sms von C. bekam, das man so eigentlich selbst schon fast geschrieben hätte, aber sich dann nicht getraut hatte. Geantwortet habe ich dann auch nicht.) Nach der Eisverleihung jedenfalls dann noch größeres Theater, nämlich ein Stück des Astgemordeten Ödön von Horvath: Figaro lässt sich scheiden. Und auch wenn man am Weg ins Theater nass wurde bis auf die Knochen, und vom Tagwerk stank, war es doch die holde Kunst, die den Tag rettete. Denn: Erstens ein glamourös gutes Stück, zweitens geniale Darsteller und drittens die angenehme Ausnutzung einer simplen aber zweckdienlichen Einheitsbühne. Vor allem Andreas Lust als pessimistischer, verunsicherter Figaro war eine Augenweide ("Ich bin nicht feig, ich habe nur Respekt vor der Zukunft"). Und diesen Enthusiasmus, konnte dann nicht einmal mehr Badlands brechen, den man sich dann so gegen 23h beim Bügeln noch angesehen hat. Aber um den zu verstehen, hab ich einfach zu wenige James Dean-Filme gesehen.

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