Radiohead 2
Zur Abwechslung was anderes, zur Abwechslung Radiohead. Die spielen nicht so oft in der Gegend, und wenn sie beim Sziget in Budapest antreten, dann muss man da natuerlich hin. Was nicht so einfach ist, weil die U-Bahn gesperrt, der Shuttlebus verspaetet, aber ueberfuellt… mir zum Trotze wird das gemacht, und ich werde mir ernsthaft ueberlegen, ob ich die Magyaren noch mal mit dem Kronland Ungarn belehen soll.
Aber dann ist man dort, eine ganze Insel voller Leute, voller Musik, dazu reichlich anderer Krimskrams, sehr nett. Motiviert waren wir wohl, aber zu spaet dran, deswegen war ein Platz 70 m vor der Buehne das maximal erreichbare. Und dann legen die los, das Programm scheinbar eine Best-of-Auswahl, aber was soll man tun, wenn man reichlich gutes Zeug produziert hat? Perfekt gespielt, die Performance erinnert an etliche Live-Videos, die sich der beflissene Radiohead-Fan runtergeladen hat – insofern: no surprises, wie Thom Yorke selber singt. Und nicht nur er, die Mitsing-Dichte ist bei Radiohead höher als beim Abschlußgottesdienst der ÖVP-Pilgerfahrt nach Mariazell.
Professioneller Auftritt, zu professionell, business as usual? Spielen Radiohead in Hackler-Mentalitaet eine solide Show, die die Versprechungen einloest und keinen enttäuscht? Warum tut das jene Band, die nicht nur bei Hail to the thief den unbequemeren, unkommerziellen Weg eingeschlagen hat? Wegen dem Veranstalter, wegen den Fans, weil es ein Open Air mit seinen „Greatest-Hits“-Spielregeln ist?
Mag sein, dass die Jungs in einem kleinen Clubkonzert mehr experimentiert haetten, mehr von der neuen Platte gespielt haetten. Man kann einer Band aber auch schlecht vorwerfen, dass sie exzellentes Song-Material, Text und Musik, erstklassig vortraegt. Und … und da sind doch die Augenblicke von Größe, Thom Yorke intoniert „You and whose army“, frontal in die Kamera, Augen zu 75 % geschlossen, Mund weit offen… wir auch, vor Staunen. Jonny Greenwood kruemmt sich ueber die Gitarre, kann es selber kaum fassen, was er dem Instrument fuer Klaenge abwuergt. Bestimmt einer, der in der Pubertaet mit niemandem sonst als seiner Klampfe sprechen konnte, und seither nur noch durch sie spricht. Grosse Musik, grosser Abend.
Im Morgengrauen zum Bahnhof goennt man sich ein Taxi, der Chauffeur knoepft uns ungefaehr gleich viel Geld ab, wie wir fuers Ticket bezahlten. Ich muss mir das noch mal gruendlich ueberlegen, ob ich die Magyaren noch mit Ungarn belehe, treiben mir einen Tick zuviel Schabernack im Kronland. Trotz Taxi Zug verpasst, warten, Bier trinken, von der Security verscheucht werden, Sonnenaufgang ueber dem Keleti-Bahnhof, Monet haette sofort die Staffelei gezueckt. Grosses Licht, grosser Morgen.
Aber dann ist man dort, eine ganze Insel voller Leute, voller Musik, dazu reichlich anderer Krimskrams, sehr nett. Motiviert waren wir wohl, aber zu spaet dran, deswegen war ein Platz 70 m vor der Buehne das maximal erreichbare. Und dann legen die los, das Programm scheinbar eine Best-of-Auswahl, aber was soll man tun, wenn man reichlich gutes Zeug produziert hat? Perfekt gespielt, die Performance erinnert an etliche Live-Videos, die sich der beflissene Radiohead-Fan runtergeladen hat – insofern: no surprises, wie Thom Yorke selber singt. Und nicht nur er, die Mitsing-Dichte ist bei Radiohead höher als beim Abschlußgottesdienst der ÖVP-Pilgerfahrt nach Mariazell.
Professioneller Auftritt, zu professionell, business as usual? Spielen Radiohead in Hackler-Mentalitaet eine solide Show, die die Versprechungen einloest und keinen enttäuscht? Warum tut das jene Band, die nicht nur bei Hail to the thief den unbequemeren, unkommerziellen Weg eingeschlagen hat? Wegen dem Veranstalter, wegen den Fans, weil es ein Open Air mit seinen „Greatest-Hits“-Spielregeln ist?
Mag sein, dass die Jungs in einem kleinen Clubkonzert mehr experimentiert haetten, mehr von der neuen Platte gespielt haetten. Man kann einer Band aber auch schlecht vorwerfen, dass sie exzellentes Song-Material, Text und Musik, erstklassig vortraegt. Und … und da sind doch die Augenblicke von Größe, Thom Yorke intoniert „You and whose army“, frontal in die Kamera, Augen zu 75 % geschlossen, Mund weit offen… wir auch, vor Staunen. Jonny Greenwood kruemmt sich ueber die Gitarre, kann es selber kaum fassen, was er dem Instrument fuer Klaenge abwuergt. Bestimmt einer, der in der Pubertaet mit niemandem sonst als seiner Klampfe sprechen konnte, und seither nur noch durch sie spricht. Grosse Musik, grosser Abend.
Im Morgengrauen zum Bahnhof goennt man sich ein Taxi, der Chauffeur knoepft uns ungefaehr gleich viel Geld ab, wie wir fuers Ticket bezahlten. Ich muss mir das noch mal gruendlich ueberlegen, ob ich die Magyaren noch mit Ungarn belehe, treiben mir einen Tick zuviel Schabernack im Kronland. Trotz Taxi Zug verpasst, warten, Bier trinken, von der Security verscheucht werden, Sonnenaufgang ueber dem Keleti-Bahnhof, Monet haette sofort die Staffelei gezueckt. Grosses Licht, grosser Morgen.
gnomas - 17. Aug, 18:23 - Rubrik: ...we have the music
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