feel more like a stranger each time you come home

Montag, 30. Mai 2005

there and back again

Komisch, dass manchmal nichts bleibt und doch alles vorhanden ist. Denn: Kein Foto, kein bestimmtes Lied, kein unvergessliches Teil das geschaffen wäre, um ewig zu bleiben vielmehr die konfuse Erinnerung an ein Filmfestival in der Fremde.
Ein "crazy doctor from Innsbruck" (oder noch besser: hier )der sich hinter Wirtshaustischen versteckt um auf einmal meinen Namen zu schreien (mit falschem slovenischem Akzent), ein Skatefilm mit einem arischen Cornetto als Hauptdarsteller (der dann aber doch nicht so schlecht war, wie man es erwartet hätte - obwohl: Suburbia hat mir persönlich besser gefallen, damals um halb 2 im Spätprogramm), "ich denke, sie stellen sich selbst sehr hohe Ansprüche und wir sollten sie dabei unterstützen sie zu erreichen (danke, chief executive master of the universe), die Art, wie man das Aufstellen von Plastikstühlen zu einer Kunst hochstilisieren kann, Suite habana (wahrscheinlich der beste langweilige Film der Geschichte), "Ihr seid doch alle neoliberal!", die schmähliche Niederlage meiner Theorie, dass ausreichender Bierkonsum vor Sonnenbrand schützt (tja, leider...), "wenns mit den unseren nicht funktioniert, müsst ihrs halt mit den Sloveninnen versuchen" (haben wir nicht, auch wenn selbiger meinte: "eine Exkursion ohne Ergebnis ist keine Exkursion"), delirium tremens - the cooking theatre, das gerupfte Hennen an Leinen baumeln ließ und dann vor einer lebenden Henne doch noch Gnade vor Recht walten ließ (obwohl sie schon ein Pentagramm ausgelegt hatten - Beobachter glaubten das Schicksal des Vogels schon besiegelt), union (willkommen im Club), "what starsign do you have?" - "crapricorn" - "what?" - "Well, you know: Lasko" und irgendwo dazwischen quallen: Nämlich hvala. Sprich: Danke - Denn: Man würde wieder hinfahren.

Montag, 21. Februar 2005

Kampf dem Vakuum

Der arme Blog. Schlimmste Anzeichen von Verwaisung auf Grund ausgedehnter Reisetätigkeit. Aber dafür wieder ein Nachbericht, generiert aus Häppchen die auf Zuckerpäckchen vermerkt wurden.

11-2-05 ca. 22h00

Schau es dir an: Die Kindheit auf der Berghütte seiner Großmutter, ein Raum, die Wände entlang ein U aus Betten und in der Mitte noch ein einzelnes Bett, in dem die Großmutter schläft. Sie zieht sich erst aus, wenn alle schlafen, ganz keusch, doch in der Früh sehen sie sie manchmal nackt, ganz unkeusch. Die Unterwäsche hängt sie über das Kopfende. Dann einmal am Morgen, drei Mäuse im Leinen und die Großmutter steht auf und sie sehen zu, wie sie wortlos die Wäsche zusammenschlägt und das Bündel mit den Mäusen in den Hof trägt, zum Brunnen. Sie ertränkt die Mäuse vor den Kindern.
Manche Dinge vergisst man nie. Heute erzählt er auch davon.

11-2-06 0h38

Schlafen unter den Bildern von Toten. An die Urnen denken, die irgendwo in einem Wald stehen und auf ihre Schwester warten.

11-2-07 16h40

Woran erkennt man Touristenfraß? - „Die Speisekarte ist auf Englisch.“
Und wo essen wir? – „Dort wo wir die Karte lesen können.“
(Noch besser dann ein paar Tage später: Eine Speisekarte mit Bildern)



11-2-08 23h33

Irgendwie wieder einmal feststellen, dass eine schriftliche Auseinandersetzung mit meinem Alltag nicht in meiner familiären Umgebung erfolgen kann. Schreiben ist offensichtlich etwas, das für die öffentliche Sphäre reserviert zu sein scheint, was (auch Richtung Blog) die Frage aufwirft, was es dann ist, das uns schreiben macht? Warum dieses Mitteilungsbedürfnis? Die Unfähigkeit, außerhalb der Familie so etwas wie Persönlichkeit aufzubauen? Schreiben als Selbst-Ersatz?
(Gott, ich war betrunken)

11-2-09 ca. 10h00


Einen Tag danach, aber immer noch Valentinsinsignien an jedem Kiosk. Sich ärgern und denken, dass Valentinstag eigentlich der sadistischste Tag gleich nach Weihnachten ist. Da predigen sie Wasser (Single-Gesellschaft) und trinken doch den Wein (Valentinstag, Muttertag, Weihnachten sowie der andere Mummpitz) Aber vielleicht ist alles nur Marketingstrategie, denn Einsamkeit macht kauffreudig und danach kann man darüber reden, dass man den jeweiligen Tag ja noch nie gemocht hat. Und an Placebo denken: I’m killing time on valentine / waiting for the day to end. Genau.

11-2-10 ca. 15h30

„Ceci est la couleur des mes rêves“

11-2-11 20h15

Schluckauf haben und dann selbst behaupten: „Da denkt gerade jemand an mich.“ Das ist Einsamkeit, Baby.

11-2-12 11h20

Hey Mr. Dj. Play my song. Ehrfurcht verspüren vor Johnny Cash, der alte kranke Große, der ein Fixerlamento singen kann, dass Trent Reznor alle Nägel einziehen kann, und dann einen Country-Song anhängt, dass man sich wünscht, der Wilde Westen wäre immer noch so wild wie früher. Sterben sollte man und hoffen, dass J.C. Cash drüben immer noch für einen singt.

Mittwoch, 9. Februar 2005

Tourbericht

Spät aber doch, die Impressionen meines Wochenendausflugs, transkribiert von tausenden Bierdeckeln. Nicht gerade Blogma-Konform, aber naja...

5-2-05 2h35

Cafe Carina, das erste Lokal, das Kozel führt. Außerdem Zuhältertypen, einen Security-Spargel, der die Bühne bewacht, und Hunde mit Gehörschäden.

5-2-05 2h40
2 Tracks von Micheal Jackson. Scheint als bekäme er seit dem Prozess wieder mehr Airplay. Man starrt in die Runde, weil man vom Gespräch der anderen nichts hört. Jemand ruft meinen Namen, meint aber jemand anderen am selben Tisch. Der starrt auch nur Löcher in die Luft, bierselig. Alle Idioten, die nur in die Gegend gaffen, heißen wie ich. Schaßaugigkeit galore.

5-2-05 3h10
Sympathy for the devil and for going home. Schlafen in fremden Betten. Ohne Fremde.

5-2-05 19h00
The loneliness of Altbauwohnung:
-Es ist so monoton, dass jeder nur von der Liebe singt.
-Aber das Einzige, das uns interessiert IST die Liebe
Und dazu Rokia Traoré und Bright Eyes und Slowblow und Noir Desir und Carla Bruni.

5-2-05 ??
-Irgendwie haben alle deine Bands verdammt viel mit dem Tod zu tun.
-Aber sie überleben. Das ist wichtig.
(Nur Cobain hat mich enttäuscht – vielleicht gut, dass ich den nicht mehr höre)

6-2-05 1h40
Genau hinschauen und feststellen, dass F. sich immer noch in die gleichen Frauen verliebt.

6-2-05 4h15
„Es geht doch im ganzen Leben nur um einen Orgasmus!“
(So gut – schade, dass es nicht von mir ist)

6-2-05 4h50

-Wohnst du hier?
-Nur auf Besuch. Sie ist praktisch meine Obdachlosenhelferin.
-...?
-Naja, ich hab keine Wohnung und ich kann die Sprache nicht.
-Also bist du ein Kanake?
-Genau.

6-2-05 23h30
-Die sind musikalisch klassifiziert als Postpunk/Indie-Rock. Das musst du dir nach dem Konzert noch mal überlegen.
-Ich würd eher sagen Alternative- als Indie-Rock, aber das ist meine Meinung
-Scheiß auf Schubladen.

7-2-05 0h15

„That’s the game you chose, but you don’t have to play the loser“

7-2-05 16h00

-Was? Hast zahlen müssen?
...
-Kannst die Semester-Karte nicht nachbringen?
...
-Also Marion, da brauchst doch jetzt nicht weinen, das passiert doch jedem einmal
...
-Nein auf den Ball gehst jetzt bitte trotzdem, das lasst dir doch davon nicht verderben
...
-Naja, du bist doch erst im ersten Semester.
...
(Wirklich so, ich schwör)

7-2-05 17h00

Und die elektrisierte Kindheit, vorne rechts, mit Handy und Notebook im Zug. Familie ohne Berührung, 3 Personen, drei Doppelsitze. Vater-Sohn-Interaktion:
Vater: „Schau, das könnte dich interessieren. A1, also die Telekom, haben meiner Meinung nach die Königsidee gehabt. Die haben UMTS und Nokia hat jetzt das erste Gerät dafür. Und das verwendet UMTS und wenn das ausfällt stellt es automatisch auf GMS um. Also hast du immer UMTS. Meiner Meinung nach die Königsidee!“
Sohn: „Aha.“ (Dann schon lieber Freecell)

7-2-05 17h40

Gleich am Gleis alles ruhig, am Horizont auch, nur dazwischen fliegt alles zu Brei.

7-2-05 18h00
„Kann man sich jetzt noch genauso im Mondlicht lieben, nachdem jemand den Fuß daraufgesetzt hat?“ Wer weiß.

Ankunft.

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